Der Markt Frammersbach unterstützt eine Biosphärenregion Spessart

03. April 2024

Soll unsere Region einen Antrag auf Anerkennung als Biosphärenregion stellen? Der Marktgemeinderat befürwortet dies!

Für mich wäre eine erfolgreiche Antragstellung und Auszeichnung durch die UNESCO eine deutliche Aufwertung für die Region.

Auch bei uns im Spessart ist das Artensterben angekommen und sind die Spuren des Klimawandels nicht zu übersehen. Daher ist es unsere Aufgabe noch stärkere Anstrengungen zum Erhalt unserer Natur – unserer Heimat – zu unternehmen. Im Zusammenspiel zwischen Mensch und Biosphäre kann das gelingen.

Die Frage wird sein, ob die hierzu notwendigen Kernzonenflächen gesichert werden können. Wir untersuchen die Möglichkeiten des Markt Frammersbach.

Für mich ist die Entwicklung zu einer Biosphärenregion Spessart aber vor allem ein Projekt der Regionalentwicklung. Wie können wir eine attraktive Tourismusregion bleiben? Wie steigern wir die Lebensqualität für die Menschen? Wie werden wir für Zuzug von Fachkräften noch interessanter? Wie setzen wir glaubhaft unseren Wunsch nach nachhaltigem Leben um? Wie erhalten wir unsere Kulturlandschaft? Etc.

Für mich sind das sehr entscheidende Fragen für unsere Region und damit auch für Frammersbach und Habichsthal.

Ein Beispiel ist für mich das Bemühen um Arbeits- und Fachkräfte. Im Lohrtal gibt es zahlreiche interessante und prosperierende Betriebe. Diese sind aber darauf angewiesen, dass mehr Ingenieure, Ärztinnen, Erzieher, Lehrerinnen, Handwerker, Forstwirtinnen (Liste könnte noch deutlich erweitert werden) unsere Spessartgemeinden als neuen Lebensmittelpunkt entdecken und zuziehen. Aus vielen Erhebungen wissen wir, dass für die Wahl eines neuen Wohn- und Arbeitsortes eine nachhaltige Entwicklung der Region oder die Möglichkeit Natur zu erleben neben einer guten Grundversorgung entscheidende Faktoren sind. Wir müssen das ernst nehmen. Als Biosphärenregion Spessart haben wir die Chance uns hier gut aufzustellen.

Die gelegentlich vorgebrachten zu erwartenden Einschränkungen möchte ich ein Stück weit entkräften. Natürlich müssen 3% Kernzone ausgewiesen und unter Naturschutz gestellt werden. In dieser Zone ist tatsächlich keine aktive Bewirtschaftung des Waldes möglich.
Allerdings betrifft dies nur einen relativ geringen Teil der Gesamtfläche. Zudem haben sich viele Kommunen längst auf den Weg gemacht ihre Bewirtschaftung des Körperschaftswalds umzustellen. Alle, die sich am Bundesprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ beteiligen, verpflichten sich freiwillig 5% aus der Bewirtschaftung zu nehmen. Auch Frammersbach wird das tun.

Zudem sollen als Pflegezonen die bestehenden Naturschutz- und FFH-Gebiete eingebracht werden (z.B. Spessartwiesen). Daher gibt es auch in diesen Zonen keine neuen Restriktionen. Als Entwicklungszone soll das vorhandene Landschaftsschutzgebiet eingebracht werden. Ich kann natürlich nicht für alle Biosphärenreservate sprechen, aber in unserem Fall sehe ich keine schwerwiegenden Einschränkungen, die rein auf eine mögliche Biosphärenregion Spessart zurückzuführen wären. Ich würde dies ansonsten tatsächlich kritisch sehen.

Ich unterstütze die Antragstellung und würde mich freuen, wenn es die Region schafft.

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