Für Demokratie, Menschenwürde und Offenheit

20. Januar 2024

Seit Tagen stehen Menschen auf, um für Demokratie, Menschenwürde und Offenheit zu demonstrieren. Ausgelöst haben diese Demontrationen Berichte über Geheimtreffen rechter Netzwerke.
Die Recherchen haben Dinge aufgedeckt, die man befürchtet hat - die aber eigentlich nicht überraschen sollten. Anzeichen dafür gab es.

Dieses Land hat Probleme, die von vielen Regierungen nicht ausreichend gelöst wurden und werden. Wir stehen vor Herausforderungen, die uns zu überfordern drohen. Die Welt ist komplex. Natürlich wären da einfache Antworten hilfreich. Zur Ehrlichkeit gehört aber, dass es die nicht gibt.

Wir hören unzählige Meinungen und Lösungsansätze, wie aktuelle Probleme gelöst werden können. Darüber muss man auch diskutieren - manchmal streiten. Was aber noch nie geholfen hat und immer in einer Katastrophe geendet ist, sind Bestrebungen nach Abschottung, Nationalismus, Diktatur (einen starken Führer) oder die Verachtung anderer Menschen. Deswegen ist es ein positives Zeichen, dass viele Bürgerinnen und Bürger für den Erhalt unserer Grundwerte aufstehen.

Ich hadere oft mit meiner Partei. Mit der Tagespolitik bin ich oft nicht einverstanden. Doch diese Partei hat nicht nur die Demokratie in Deutschland erkämpft, Grundrechte für die Breite der Gesellschaft durchgesetzt, sondern diese auch immer wieder verteidigt. Tausende Sozialdemokraten haben dafür mit dem Leben bezahlen müssen. Bei allen Differenzen in der tagesaktuellen Politik einen uns Sozialdemokraten immer der Kampf gegen Hass und Hetze sowie die Verteidigung der Demokratie!

Rudolf Augstein hat einmal einen Artikel in seinem Magazin - der Spiegel - mit "Im Zweifel Links" überschrieben. Nicht, weil er ein Linker war - er selbst gehörte der FDP an - sondern weil es für ihn ausdrückte, dass wir nie mehr in die Zeit vor 1945 zurückfallen dürfen.

Mein Großvater musste seine Heimat nach dem zweiten Weltkrieg verlassen. Er hat in Frammersbach zwar einen neuen Lebensmittelpunkt gefunden, aber auch schmerzlich gespürt wohin blinder Nationalismus führen kann. Daher hat er immer Willy Brandt unterstützt und wurde Sozialdemokrat - weil es niemehr passieren sollte!

Auch mich hat diese Überzeugung schließlich zur Sozialdemokratie geführt. Deswegen gehöre ich der SPD immer noch an - auch wenn die Meinungen meiner Partei und mir oft außeinandergehen.

Wenn die Demokratie unter Druck steht, sollten mehr Menschen den Weg in eine (demokratische) Partei finden. Das wäre wünschenwert. Gemeinsam für die Demokratie!

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