Halbzeit – Ein Rückblick auf die ersten drei Jahre als Bürgermeister des Markt Frammersbach

22. Januar 2020

Drei Jahre sind inzwischen vergangen, seit mich die Frammersbacher und Habichsthaler zum 1. Bürgermeister des Markt Frammersbach gewählt haben. Damit ist nun die Hälfte der Wahlperiode erreicht. Gelegenheit, auf eine unheimlich ereignisreiche Zeit zurückzublicken.

Obwohl in den ersten Wochen auch noch die Übergabe meiner bisherigen Tätigkeiten bei Bosch Rexroth zu regeln war, gelang der Einstieg zügig. Durch die intensive Bürgermeistervertretung von 2014 bis Ende 2016 war kein langes Abtasten notwendig.

Schon mehrfach wurde ich gefragt, was sind denn die wichtigsten Dinge, die bisher erreicht wurden? Drei möchte ich nennen:

Mobilfunkabdeckung für den Ortsteil Habichsthal

Viele Jahre hat es gedauert. Aber seit November 2019 gibt es nun auch für den Ortsteil Habichsthal die Möglichkeit mit mobilen Endgeräten zu telefonieren.

Planung für den Neubau eines Kindergartens

Um den gestiegenen Betreuungsbedarf abdecken zu können, ist es notwendig, dass wir in Frammersbach zusätzliche Räumlichkeiten schaffen. Nach erfolgreicher Standortfindung konnte nun in Zusammenarbeit mit dem zukünftigen Träger eine Planung erarbeitet werden. Der Bauantrag befindet sich aktuell auf dem Genehmigungsweg.

Die neue Urnengrabanlage am Friedhof End

Seit einigen Jahren diskutieren wir in Frammersbach darüber, wie unsere Friedhöfe umgestaltet werden können. Auf der einen Seite gilt es neue Bestattungsformen zu bieten und mit einer schönen Gestaltung den Leerstellen entgegenzuwirken, auf der anderen Seite müssen aber auch die Kosten im Blick behalten werden. Inzwischen haben wir für den Friedhof End eine Rahmenplanung auf den Weg gebracht. Mit der neuen Urnengrabanlage ist nun auch der erste Schritt zur großflächigen Umgestaltung der Friedhöfe, für alle sichtbar, erfolgt.

Wie ist es eigentlich mit der Bürgermeisterarbeit? Ist es so, wie du es dir vorgestellt hast?

Jaein. Man kann sich nicht wirklich darauf einstellen, was kommt. Natürlich war klar, dass man als Bürgermeister ein hohes Arbeitspensum leisten muss. Meist 60 – 65 Std/Woche – manchmal auch 70. Mir war bewusst, an welchen Themen wir arbeiten müssen. Durch die lange Vertretung ist ein guter Draht zur Mannschaft vorhanden. Deswegen konnte die Arbeit an den Sachthemen schnell beginnen. Immer wieder Überraschungen bietet das Tagesgeschäft. Da sind viele Dinge dabei, auf die man sich nicht vorbereiten kann. Aber das macht es auch spannend.

Welche „Begleitumstände“ sind für dich belastend?

Mir war bewusst, dass das Amt starke Auswirkungen auf das Privatleben hat. Ein geregeltes Familienleben, so wie es in meinem vorhergehenden Job möglich gewesen wäre, ist als Bürgermeister nicht zu machen. Das liegt vor allem auch an den häufigen Abend- und Wochenendterminen.
Meiner Frau und meiner Familie gebührt ein besonderer Dank, dass sie trotz dieser Situation so hinter mir stehen und mir immer den Rücken stärken.
Manchmal kommt noch hinzu, dass man viele Arbeitsstunden in Themen investiert, welche in der Öffentlichkeit nicht oder kaum wahrgenommen werden. Wir haben eine umfangreiche Umstrukturierung meistern und viele liegengebliebene Verwaltungsthemen aufarbeiten müssen. Hierzu zählt die Einführung der Leistungsentlohnung oder die Erstellung von Gefährdungsbeurteilungen. Dahinter steckt eine große Anstrengung, hat aber nach außen eigentlich keinen sichtbaren Effekt. Auch die Umstellung auf nachhaltige Verbrauchsmaterialien ist mir ein Anliegen, betrifft aber sehr oft rein die internen Abläufe.

Würdest du den Weg wieder einschlagen?

Natürlich! Auch wenn es gelegentlich Rückschläge oder Enttäuschungen gibt macht es mir immer noch Freude. Man arbeitet Tag für Tag an Dingen, die man im alltäglichen Leben direkt sieht und zu spüren bekommt.

Ich weiß, es klingt abgedroschen, aber so ein Amt muss eine Berufung sein und man muss es aus voller Überzeugung wahrnehmen. Gegenwind und Rückschläge dürfen einen nicht aus der Bahn werfen. Das ist jedoch wesentlich schwieriger, als es sich vielleicht anhört. Zahlreiche schlaflose Nächte, in denen man darüber sinniert, ob man Dinge richtig macht, lassen sich nicht vermeiden. Es gibt Phasen, da beginnt man zu zweifeln. Dann ist ein gutes und starkes Umfeld wichtig. Natürlich habe auch ich solche Momente. Ich komme aber immer wieder an den Punkt, wo für mich klar ist: Ich möchte gestalten und nicht nur zuschauen. Bisher habe ich immer das Gefühl gehabt, dass ich etwas bewegen kann und dass es noch viel zu bewegen gibt. Daher ist mein Antrieb für die Arbeit unvermindert da.

Hier gibt es noch einen umfangreichen Überblick über alle Themen, die bisher bearbeitet wurden.

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