Wir wollen unsern Platz, sonst machen wir Rabatz
Premiere feierte die Kindertheatergruppe des Vereins „Alles nur Theater“ mit ihrem Stück „Wir wollen unseren Platz, sonst machen wir Rabatz“.
Rund 80 Zuschauer besuchten die Vorstellung im Pfarrheim. Angekündigt wurde es als lustiges Stück, mit Bezug zu aktuellen Entwicklungen.
Ohne Zweifel wird auch schnell klar, dass das Stück sowohl auf Frammersbach als auch die Situation von Kindern im Allgemeinen anspielt. Zusammengefasst lässt es sich auf den einfachen Nenner bringen: Alle wünschen sich wieder mehr Kinder, spielen sollen sie aber bitte nicht vor der eigenen Türe.
Wie in Frammersbach auch, fällt zunächst ein Bolz- und Spielplatz für die Kinder weg. Auf der Suche nach einer Lösung müssen die Kleinen feststellen, dass sie leider nicht überall und von jedem willkommen sind. Zusammen mit ihren Eltern lassen sie sich aber nicht entmutigen und engagieren sich für „ihren Platz“. Am Ende kann die Frau Bürgermeisterin mit dem Bauunternehmer Stopp eine Einigung erzielen.
Das Stück zeigt auf humorvolle Art, dass sich Engagement und Courage trotz Einschüchterungen lohnt! Und es zeigt einen kritischen Blick auf die Gesellschaft, die vielleicht doch nicht immer so kinderfreundlich ist, wie sie sein sollte?!? Ein großes Lob an alle Beteiligten der Theatergruppe! Die Kinder gingen sichtbar in ihren Rollen auf. Auch für die Regie war es sicher nicht immer einfach die Kleinen bei den Proben unter Kontrolle zu halten. Zudem musste kurz vor Aufführung des Stücks noch eine Umbesetzung vorgenommen werden. Gerade deswegen kann man die Leistung der Kindertheatergruppe gar nicht hoch genug einschätzen.
Vielleicht regt das Stück auch den einen oder anderen Frammersbacher zum nachdenken an?!? Ist bei uns alles „eitel Sonnenschein“?
Insgesamt muss man in den letzten Jahren leider eher beklagen, dass Jugendliche immer mehr Zeit vor dem Fernseher oder dem Computer verbringen. Da ist es doch allemal besser, wenn sie sich draußen treffen und gemeinsam etwas unternehmen.
Kinder und Jugendliche machen natürlich auch mal Lärm beim Spielen, sie schlagen auch mal über die Stränge, es geht auch mal was zu Bruch. Und ja, es wurde in Frammersbach in den letzten Monaten auch gelegentlich übertrieben. Aber wir sollten nicht gleich mit dem Finger auf sie zeigen. Die Gesellschaft hat sich verändert. Es ist nicht schwerer oder leichter als „früher“ – es ist einfach anders. Wir Erwachsenen sollten unsere Kinder und Jugendliche unterstützen, ihren Platz in der Gesellschaft zu finden und ihnen dabei ihre Freiheiten gewähren. Es ist niemandem geholfen, wenn jeder Spielplatz oder ein Jugendzentrum an den Rand des Ortes verfrachtet werden (nur dort wo es in Verbindung mit anderen Einrichtungen wirklich Sinn macht). Man spricht so leicht davon, dass Kinder und Jugendliche unsere Zukunft sind – dann müssen wir sie auch in unserer Mitte akzeptieren und willkommen heißen!
Ein Dank an unseren Verein „Alles nur Theater“ für diesen Denkanstoß!
